Starbucks steigt ins Kaffeekapsel-Geschäft ein
Da rund die Hälfte des gesamten deutschen Kaffeeverbrauches angeblich zuhause konsumiert wird will die amerikanische Kette Starbucks jetzt den Markt der Privathaushalte mit seiner Kaffeekapsel-Lösung erobern. Ein direkter Frontalangriff auf die derzeitigen Marktbeherrscher und Konkurrenten Nestlé mit seiner Nespresso, Tchibo mit Cafissimo oder Kraft Foods mit seiner Tassimo.
Die Kapseln und die Kapsel-Kaffeemaschine Verismo sollen über den eigenen Onlineshop und erstmal in „ausgewählten“ Starbucks-Filialen vertrieben werden. Ganze 4,99 Euro (!) soll ein Zwölferpack Espresso wie auch ein Sechserpack Latte Macchiato kosten. Im Gegenzug verspricht Starbucks seinen Kunden den Geschmack und die Qualität, die sie aus deren Filialen gewohnt sind.
Ok, die Geschmäcker sind verschieden – aber wenn jemand gute Kaffeequalität und Geschmack haben möchte den kann man eigentlich nur den Tipp geben seinen Kaffee woanders zu kaufen.
Im Vergleich: Bei einer Espressomaschine kommt man im Schnitt bei einem Kilo Kaffee auf ca. 100 bis 140 Portionen je nach Mahlgrad usw. Bei Starbucks kostet also eine Portion Espresso um die 42 Cent – bei einem beispielhaften guten Bio-Kaffee, mit sagen wir mal durchschnittlich 20,- € Kilopreis, die einzelne Kaffeeportion auf runde 14 – 20 Cent.
Trotz der teuren Ein-Tassen-Lösungen schaffte die Kaffeebranche jährliche Wachstumsraten von 30 Prozent und mehr. 2011 setzte sie sogar gut eine Milliarde Kaffeeportionen zum Einzelpreis von bis zu 43 Cent pro Kaffeekapsel oder Pad ab.
Desweiteren will Starbucks seine bisherige Zahl der Filialen in Deutschland deutlich ausgebaut sehen. Gerade einmal 150 Starbucks-Läden gibt es derzeit in Deutschland. In Großbritannien z. B. dagegen sind es bereits über 700. „Wir sind in Deutschland deutlich unterrepräsentiert“, meint daher Landeschef Michael Specht. In den nächsten Jahren Jahre sollen bis zu 350 weitere Filialen folgen. Geplant sind unter anderem Starbucks-Filialen an großen Ausfallstraßen. Ähnlich wie die Fastfoodketten McDonalds und Burger King ihre Burger an den Mann bringen soll der Kaffee zukünftig per Kaffee-„Drive Through“ an den Kunden gelangen.