Umweltfolgen Kaffeeanbau Trockenheit Bodenerosion

Umweltfolgen des Kaffeeanbaus

Bodenerosion und extreme Trockenheit

Eine unerfreuliche Begleiterscheinung des Kaffeeanbaus ist der großflächige Einsatz von Pestiziden, die auf den meisten Kaffeeplantagen in Afrika, Asien, Süd- und Mittelamerika sowie auf den pazifischen Inseln verwendet werden. Dabei werden erhebliche Mengen gesundheits- und umweltschädlicher Chemikalien eingesetzt, wodurch das Grundwasser sowie die Böden stark belastet werden. Dadurch wird nicht nur die Umwelt geschädigt, sondern auch die Gesundheit der Einwohner erheblich gefährdet. Zudem leidet die Artenvielfalt in diesen Regionen erheblich unter den negativen Auswirkungen.

Umweltfolgen Kaffeeanbau – Zerstörung einer Grundlage

Dies führt zwangsläufig zu Bodenerosionen, da die schützende Vegetationsschicht der Böden zerstört wird. Infolgedessen sinkt die Wasserqualität im nahen Umkreis der Kaffeeplantagen spürbar. Darüber hinaus stellt die Rodung von Waldgebieten zur Ertragssteigerung ein weiteres gravierendes Problem dar. Da Zugvögel in den baumfreien Plantagen keine Nistmöglichkeiten mehr vorfinden, wird das natürliche Gleichgewicht zwischen Schädlingen und Nützlingen gestört, sodass der vermehrte Einsatz weiterer umweltschädlicher Pestizide erforderlich erscheint.

Umweltfolgen Kaffeeanbau

Die Umweltschutzorganisation WWF veröffentlichte eine Liste der Länder mit den höchsten Entwaldungsraten. Von den 50 aufgelisteten Ländern waren 37 bedeutende Produzenten von Kaffee. In demselben Zeitraum verloren die 25 wichtigsten Kaffee-Exporteure jährlich etwa 70.000 km² an Waldfläche. Dadurch nahm die Artenvielfalt drastisch ab. Beispielsweise sank die Zahl der Vogelarten in diesen Regionen um bis zu 90 %. Eine mögliche Lösung stellt der ökologische Anbau von Kaffee dar, da er deutlich geringere Umweltfolgen verursacht. Der Einsatz von Pestiziden ist dort nicht erlaubt. Zudem werden gezielt Maßnahmen ergriffen, um Bodenerosion zu verhindern.

Umweltfolgen Kaffeeanbau und wirtschaftlicher Kampf

Eine Studie zeigt, dass weltweit jährlich rund 590 Milliarden Tassen Kaffee, Espresso oder Cappuccino konsumiert werden. Aufgrund dieses enormen Konsums entsteht ein harter Preiskampf auf dem Weltmarkt, bei dem es vor allem um niedrige Preise geht. Dabei wird häufig übersehen, dass nachhaltiger Kaffeeanbau nicht nur die Umwelt schont, sondern auch langfristig zur Sicherung der Lebensgrundlagen vieler Kleinbauern beiträgt. Dennoch wird der ökologische Anbau noch immer nicht ausreichend gefördert. Vielmehr sind es große Konzerne, die den Markt dominieren und den Preisdruck weiter erhöhen. Eine bewusste Kaufentscheidung der Verbraucher kann hier jedoch einen positiven Einfluss haben, indem bevorzugt nachhaltig produzierter Kaffee gewählt wird. Denn letztlich liegt es auch an den Konsumenten, welche Anbaumethoden sich langfristig durchsetzen werden.

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Umweltfolgen Kaffeeanbau

Wirtschaftliche Bedeutung

Weltweit sind ungefähr 25 Millionen Menschen im Anbau sowie in der Weiterverarbeitung von Kaffee tätig. Da diese Menschen oft Familien zu versorgen haben, leben insgesamt etwa 100 Millionen Menschen direkt oder indirekt vom Kaffeeanbau. Obwohl Kaffee nach Erdöl der zweitwichtigste Exportrohstoff ist, reicht der Verdienst vieler Produzenten nicht aus, um ihre Existenz zu sichern. Besonders betroffen sind Kleinbauern, denn sie sind es, die unter den stark schwankenden Weltmarktpreisen am meisten leiden. Da diese Preise häufig sinken, können die Erzeugungskosten oft nicht gedeckt werden.

Ein weiteres Problem besteht darin, dass nur ein geringer Teil des Geldes, das der Endverbraucher für Kaffee bezahlt, tatsächlich bei den Produzenten ankommt. Die folgende Aufstellung zeigt, wie sich der Kaffeepreis zusammensetzt und verdeutlicht, wer den größten Gewinn macht:

  • 8,5 % erhalten die Plantagenbesitzer.
  • 5,1 % entfallen auf die Löhne der Arbeiter.
  • 17,8 % gehen an Händler und Röster.
  • 23,7 % entfallen auf den Einzelhandel.
  • 44,9 % werden für Steuern, Zölle und Frachtkosten aufgewendet.

Diese Zahlen zeigen eindrucksvoll, dass der größte Anteil des Kaffeepreises nicht den Erzeugern zugutekommt. Vielmehr profitieren Handel und Staat, während die eigentlichen Produzenten nur einen Bruchteil erhalten. Die Umweltfolgen Kaffeeanbau noch nicht eingerechnet.

Fair Trade Kaffee

Aufgrund der anhaltenden Unterbezahlung vieler Kaffeebauern wurde das Fair-Trade-Konzept ins Leben gerufen. Unter Fair Trade versteht man einen kontrollierten Handel, bei dem die Erzeugerpreise für die gehandelten Produkte bewusst über dem jeweiligen Weltmarktpreis angesetzt werden. Dadurch soll den Bauern und Arbeitern ein höheres sowie verlässlicheres Einkommen ermöglicht werden, als es im herkömmlichen Handel der Fall ist. Zusätzlich müssen jedoch auch internationale Umwelt- und Sozialstandards in der Produktion eingehalten werden.

Besonders konzentriert sich Fair Trade auf Waren, die aus Entwicklungsländern in Industrieländer exportiert werden. Dazu gehören nicht nur landwirtschaftliche Erzeugnisse, sondern auch Produkte des traditionellen Handwerks. Darüber hinaus weitet sich der faire Handel zunehmend auf neue Bereiche wie den Tourismus aus. Umweltfolgen Kaffeeanbau lassen sich nicht ignorieren. Fair-Trade-Kaffee und andere Produkte dieser Art werden sowohl in Naturkostläden und Weltläden als auch in Supermärkten und der Gastronomie angeboten.

Laut der Dachorganisation Fairtrade Labelling Organisations International profitieren mittlerweile über 1,4 Millionen Bauern und Arbeiter vom fairen Handel. Dennoch gibt es neben Fair Trade auch Kaffee aus nachhaltigem Anbau, der unter Siegeln wie Rainforest Alliance oder UTZ CERTIFIED verkauft wird. Diese Alternativen tragen ebenfalls dazu bei, bessere soziale und ökologische Bedingungen in den Anbauländern zu schaffen.

Umweltfolgen Fair Trade

KAFFEE ZITATE

„Wer Montags lächelt, hat den richtigen Kaffee.“

Unbekannt